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Im Gespräch mit Thomas Altendorfer

07.08.2019

Multi-Gastronom Thomas Altendorfer bringt seine Leidenschaft für die Branche mit einzigartigen Restaurantkonzepten zum Ausdruck. Wir trafen den Gastro-Profi zum Gespräch.

„Jeder Betrieb braucht eine Seele.“

Multi-Gastronom Thomas Altendorfer bringt seine Leidenschaft für die Branche mit einzigartigen Restaurantkonzepten zum Ausdruck. Was seine Betriebe trotz ihrer unterschiedlichen gastronomischen Ausrichtungen eint, ist die Herzlichkeit, die der Gast erfährt.

Thomas Altendorfer kommt in diesen Tagen viel herum. Seit der Eröffnung seines Restaurants „OX Steaks & Grill“ im Kinokomplex Star Movie Tulln in Niederösterreich im November vergangenen Jahres, ist die Kilometeranzahl, die der Unternehmer wöchentlich mit dem Auto zurück legt, erheblich gestiegen. Fast täglich sind er und seine Frau und Geschäftspartnerin Petra jeweils in einem ihrer Betriebe persönlich vor Ort. Mit dem ersten Standort außerhalb Oberösterreichs sind die Wege entsprechend länger geworden. Wir trafen den Gastro-Profi auf der Durchreise in seinem OX Restaurant in der PlusCity in Pasching bei Linz.

Herr Altendorfer, Sie betreiben unterschiedliche Konzepte, erfinden sich immer wieder neu, adaptieren, erweitern. Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Um erfolgreich zu sein, muss man immer am Puls der Zeit bleiben. Die Gastronomie ist sehr schnelllebig geworden. Das ist mit der Zeit, in der ich in der Gastronomie begonnen habe, nicht mehr vergleichbar. Das war 1990. Worauf es seit damals aber immer noch in der Branche ankommt, sind Qualität und Herzlichkeit.

 

Wie behalten Sie bei der Größe Ihres Unternehmens den Überblick?
Indem ich in den Betrieben sehr oft auch operativ tätig bin. Vor Ort sehe ich Fehler und kann schneller reagieren. Wichtig ist aber auch ein gutes Management im Hintergrund, für Finanzen, Marketing, Mitarbeiter.

 

Erinnern Sie sich an Ihre erste Erfahrung in der Gastronomie?
Das war mit fünf Jahren. Damals habe ich im elterlichen Betrieb das Bierzapfen gelernt.

 

Was war der beste Rat, den Sie für Ihr Berufsleben bekommen haben?
Den besten Rat habe ich von meiner Mutter bekommen, sie war Wirtin mit Leib und Seele. Bei ihr habe ich gelernt, diszipliniert zu arbeiten, aber auch zu verzichten. Am Ende des Tages bekommt man dafür viel zurück.

 

Welcher war der erste Betrieb, den Sie selbständig geführt haben?
Das war ein in Konkurs geratenes Veranstaltungszentrum in Grieskirchen, das ich übernommen habe. Ich war damals 24 Jahre alt. Den Standort betreibe ich heute noch.

 

Gibt es bei Ihren Betrieben einen gemeinsamen Nenner?
Jeder Betrieb braucht eine Seele. Gastronomie musst du im Blut haben. Du kannst das zwar lernen, aber die wichtigen Dinge kommen vom Herzen. Wer bei uns mitarbeitet, muss sich mit dem Betrieb identifizieren können. Unsere Mitarbeiter sind unser Kapital, darum arbeiten wir permanent daran, sie zu halten. Manche von ihnen sind seit 25 Jahren bei uns.

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
Als sehr geradlinig. Es kommt auf das Wesentliche an: Freundlich sein, lächeln. Wenn Fehler passieren, sollte man sie akzeptieren und natürlich verbessern.

 

Wird es Ihnen manchmal auch zu viel?
Vor einigen Jahren hatte ich drei Eröffnungen binnen weniger Monate, das ging an die Substanz. Am Ende war alles gut, aber der persönliche Einsatz war enorm. Ohne die Unterstützung meiner Partnerin wäre das nicht möglich gewesen. Wir sind seit mehr als 30 Jahren ein Team, unsere Beziehung  wurde dadurch auch gestärkt. Die Freude, die es uns bringt, unsere Gäste zu begeistern, ist die größte Herausforderung und treibt an.

 

Sie legen großen Wert auf Qualität und arbeiten dafür auch mit heimischen Unternehmen zusammen. Eines davon ist der traditionsreiche Fruchtsafthersteller Pago. Was schätzen Sie an der Marke?
Was Fruchtsaft betrifft, gibt es für mich zur Zeit wirklich nur Pago. Ich schätze die Vielzahl an Produkten. Unsere Gäste bestellen auch ganz bewusst „Pago“ und nicht irgendeinen Saft.

 

Haben Sie eine Lieblingssorte?
Pago Passion Muskateller Traube. Auf Eis serviert.

 

Gibt es eine Sorte, die Ihnen im Sortiment noch fehlen würde?
Eine Sorte nicht unbedingt. Vielleicht eher etwas Spritziges.

 

Bleiben wir abschließend beim Thema Zukünftiges: Wie soll es beruflich weitergehen?
Wir möchten die bestehenden Betriebe weiter stärken und vielleicht noch das eine oder andere zusätzliche Lokal eröffnen. Handlungsbedarf habe ich aber auch noch in puncto Freizeit. Der Ausgleich zum Beruf kommt derzeit noch zu viel kurz.